Impressionen

Impressionen auch Aachen's schönstem Viertel

Jazz in der Nadelfabrik: Ayça Miraç Quartett (TUR/BRA/D)

26. September 2021, 18.00 Uhr

Tickets im Vorverkauf beim Klenkes Ticket-Shop

Foto: K. Rade

Die Sängerin Ayça Miraç kombiniert ihr lasisches und türkisches musikalisches Erbe mit Jazz. Sie entführt uns dabei in eine Welt zwischen archaischen Melodien, orientalischen Tanzrhythmen und intimem Jazz.

Mit ihrem Quartett spannt Ayça Miraç, aufgewachsen zwischen Gelsenkirchen und Istanbul, eine Brücke zwischen den Jahrhunderten, von den mündlich überlieferten Musikkulturen der Lasen und Megrelier über den Klangkosmos von Istanbul bis zum Modern Jazz.

Aufgewachsen mit dem freien Klavierspiel ihres Vaters, dem renommierten türkischen Dichter und Schriftsteller Yaşar Miraç , kam Ayça Miraç schon früh mit spontan kreierten Klängen in Berührung. Sie beschreibt diese Zeit so: „Als ich klein war, hat er immer auf unserem Klavier improvisiert und meinem Bruder und mir sehr frei Geschichten erzählt. Für mich war das spontane Entwickeln von Rhythmen und Klängen also schon immer etwas ganz Natürliches.“

Durch die regelmäßigen Sommeraufenthalte der Familie am Bosporus entwickelte die Sängerin eine sehnsuchtsvolle Verbindung zu Istanbul. Die geschichtlich und geographisch einzigartige Konstellation als pulsierende Weltmetropole und Drehkreuz zwischen Ost und West hat sie und ihren Zugang zur Musik stark geprägt.

Ihre Eigenkompositionen spiegeln eine tiefe Verehrung für orientalische, europäische und amerikanische Musiktraditionen wieder. Neben modern vertonten Gedichten ihres Vaters schreibt sie auch Stücke mit englischsprachigen Texten. Zusammen mit ihren drei Musikern kristallisiert sich ihre Vision zunehmend heraus: das Klangmaterial des Jazz mit dem musikalischen Schatz der Schwarzmeerküste in einer modernen Klangsprache zu verknüpfen. Ihre Musik nennt sie „Lazjazz“.

Ein Schwerpunkt ist das Vermächtnis der Lasen, deren Siedlungsgebiet an der Nordostküste der Türkei und in Georgien liegt. Der Fortbestand der jahrtausendealten Kultur und Sprache der Nachfahren der antiken Kolcher ist bedroht. Erhalt und Verbreitung der alten Gesänge ist für Ayça Miraç darum eine Herzensangelegenheit.

Während einer Teilnahme an einem Workshop der New York Voices traf sie unter anderem Wayne Shorter, der ihr einen Rat mit auf den Weg gab: “Hab keine Angst vor deinem Potenzial.“

Dies beherzigte Ayça Miraç und verwirklicht ihre Vision von Lazjazz zunächst mit dem Bassisten Philipp Grußendorf. Zu den beiden stießen bald der Pianist Henrique Gomide und der Schlagzeuger Marcus Rieck.

Diese Verbindung von lasischen, türkischen Klängen und Jazz setzen sie so überzeugend um, dass sie 2019 dafür mit dem Creole Award (Global Music Contest) ausgezeichnet werden. In der Begründung für die Verleihung des Preises heißt es:

„Das Ayça Miraç Quartett zeigte eine perfekt ausbalancierte Instrumentierung, die das Volksliedhafte der Musik sehr unterstützt. Lazjazz ist nicht nur eine Vokabel, sondern eine gelebte Verschmelzung der Stil-Elemente. Die Musiker der Band glänzen durch Improvisationen und Variationen, die die Stimme ihrer Sängerin einbetten.“

 

Ayça Miraç                                  Gesang

Philipp Grußendorf                  Bass & Kontracello

Henrique Gomide                     Piano

Marcus Rieck                              Schlagzeug

 

https://aycamirac.com

https://www.henriquegomide.com/

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