Nachbarn stellen sich vor – heute: Uwe Reuters
Als Georg Uwe Reuters erblicke ich am 3. Juni 1960, pünktlich zur Mittagszeit um 12.00 Uhr, im Burtscheider Marienhospital das Licht der Welt. Im Marienhospital wurde ich auch sofort getauft, ich möchte jedoch betonen, dass dies keine Nottaufe war.
In den Sechziger Jahren zogen meine Eltern in die damalige Ellerstraße (heutige Malmedyer Straße), wo mein Vater einen Friseurladen betrieb. Ich besuchte zunächst die Schule Michaelsbergstraße, dann die damalige Grundschule in der Ellerstraße.
Nach dem Fachabitur absolvierte ich eine Banklehre und war als Lehrling häufiger in der Burtscheider Filiale in der Kapellenstraße und in der Zweigstelle in der Oppenhoffallee einer Aachener Bank tätig.
1978 zog ich ins Frankenberger Viertel, genauer gesagt in die Schlossstraße 34, wo ich meine erste eigene Wohnung hatte. Natürlich habe ich an diese Zeit noch intensive Erinnerungen, denn es war wohl meine erste richtige Sturm- und Drangzeit. Von der dortigen Dachterrasse hatte man einen spektakulären Blick über das Viertel bis hin zur Wettersäule, dem Dom und bis zum Lousberg. Reinhold Reisings legendäre Plattenbörse
in der Zollernstraße im April 1982 eröffnet, war nur einige Meter um die Ecke entfernt und feste Anlaufstation bei meinen Plattenkäufen. Zu dieser Zeit verkaufte auch der Frankenberger Buchladen in der Schlossstraße 12 Second Hand Schallplatten. Eingekauft wurde im Plus in der Oppenhoffallee.
Ein Pflichttermin an (fast) jedem Samstag war der Mittagstisch im Kalymnos mit leckerem Sahnerahmschnitzel und Reis. Dort haben wir auch häufiger gekegelt. Die leckeren Frikadellen für zwischendurch gab es im Imbiss auf der anderen Straßenseite. Für die weltbesten Halben Hähnchen standen in der Bismarckstraße / Ecke Triebelstraße bei Herrn Schmitz die Kunden an bis zur Straße. Heute ist dort der Zacharias Grill drin.
Der leckere Pfeifentabak wurde, wie auch heute, bei Tabak Jurewicz in der Bismarckstraße gekauft. Im Hinterhof vom Frankenberger Hof, der von einem Schäferhund an einer langen Eisenkette bewacht wurde, hatte ich zeitweise einen Stellplatz für mein Auto angemietet. Unvergesslich sind auch die legendären Gratis Open Air Konzerte im Frankenberger Park, die von Musikguru Herbert Senden vom Schlüsselloch jährlich organisiert wurden.
1982 wartete die Bundeswehr auf mich und beim Flugkörpergeschwader 2 in Geilenkirchen hatte ich als Wehrpflichtiger einen „anstrengenden“ Bürojob im Stab zu erledigen. Nach meiner Bundeswehrzeit war ich in einer Bankzweigstelle in der Lütticher Straße tätig, und dort später für einige Jahre bis 1994 Zweigstellenleiter und Bankrepräsentant für Belgien in Personalunion, mit eigenem Zweitbüro in Eupen.
Während der Bankzeit habe ich mein Musikhobby zum Nebenberuf gemacht und einige Bands wie die Aachener Trashband HOLY MOSES oder die aus Karlsruhe stammende Band JEZEBELS TOWER gemanaged. Nebenbei hatte ich Jobs als Tourmanager und Promoter für verschiedene Bands im In- und Ausland mit Büro in London, war Redakteur des rumänischen „HEAVY METAL“ Magazin und konnte einige Artikel u.a. im deutschen „GOOD TIMES“ Musikmagazin platzieren. Während dieser Zeit habe ich viele nationale und internationale Musiker kennengelernt, die mich abseits der Bühne nicht immer überzeugen konnten.
Positiv überraschten mich dagegen die Musiker von u.a. IRON MAIDEN, DREAM THEATER, DEEP PURPLE, URIAH HEEP und QUEENSRYCHE. Ein Höhepunkt während dieser Zeit war für mich u.a. der Auftritt von JEZEBELS TOWER als Vorband für IRON MAIDEN auf dem großen SKIP ROCK Festival im Oktober 1995 im rumänischen Bukarest. Dort durfte ich die Band vor 20.000 Zuschauern ansagen. Mein Kontakt zu IRON MAIDEN war sehr freundschaftlich und so wundert es nicht, dass ich beim IRON MAIDEN Konzert, wenige Wochen später im ausverkauften Kölner E-Werk, auf der Bühne den Song „Heaven Can`t Wait“ mitsingen durfte.
Bei Radio Euro hatte ich für kurze Zeit, bis zur Schließung des Senders, die Musiksendung „Danger Zone“ am Start. Nach meiner Heirat im Jahre 1991 konnte ich noch für einige Jahre die zeitintensiven aber interessanten Nebenjobs ausüben. Das gemeinsame erste Nest war für einige Jahre in der Malmedyer Straße 34. Als der Nachwuchs kam erfolgte der Umzug in den Hasselholzer Weg und später zur Lütticher Straße.
Seit 1996 bin ich Selbstständig und führe in Burtscheid in der Gregorstraße 13 ein Büro für Finanzdienstleistungen. Zwischen 1997 und 2007 ist meine zehnteilige Buchreihe über URIAH HEEP veröffentlicht worden. Auf der Webseite „Unser Aachen“ habe ich einige Geschichten aus meinem Leben veröffentlicht. Am 18. April 2014 habe ich die Facebookseite „Burtscheider Heimatfreunde“ gegründet und gehöre seit dem 22. August 2016 zu den Gründern des Vereins Burtscheider Heimatfreunde e.V., dessen Vorsitzender ich zur Zeit bin.
Seit November 2016 bin ich Co-Admin der „Wir Frankenberger“ Facebook Seite. Mein Motto: „Ein Leben ohne Burtscheid ist möglich, aber nicht sinnvoll“ und dazu gehört für mich natürlich auch das Frankenberger Viertel. Auch wenn ich bei den gemeinsamen Bouleturnieren im Ferberpark als Kapitän des „BuHeiBou“ Teams mich über jeden gewonnen Punkt freue den wir dem Team „Wir Frankenberger“ von Kapitän Michael Mauer abnehmen können.
In der Liebe zur Heimat ist das längst Vergessene unvergänglich.
Alle Bilder Copyright / Urheberrecht / zur Verfügung gestellt von Uwe Reuters.
Neueste Kommentare