Barrierefreies Kino: Mit den Apps „Greta“ und „Starks“ können Menschen mit Handicap jetzt in wenigen Klicks Filme genießen.
StädteRegion Aachen. Kinofans mit einer Seh- oder Hörbehinderung können die neuesten Filme barrierefrei genießen. Aber viele Menschen in der Region kennen diese Angebote nicht. Das wollen das städteregionale Amt für Inklusion und Sozialplanung und der Blinden- und Sehbehindertenverein der StädteRegion Aachen e.V. ändern. Die beiden kostenlosen Apps „Greta“ und „Starks“ bieten hierbei praktische und einfache Unterstützungen per Smartphone.
Durch „Greta“ werden akustische Filmbeschreibungen (Audiodeskriptionen) für sehbehinderte Menschen zugänglich gemacht. Für gehörlose bzw. -geschädigte Kinobesucher werden mithilfe von „Starks“ Untertitel abgespielt. Die Synchronisation der Apps erfolgt über den Soundtrack des jeweiligen Films. Dadurch finden die Applikationen unabhängig von einem bestimmten Kinosaal sowie in jedem Open-Air-Kino die richtige Stelle. Dies hat nicht nur Vorteile für die Nutzer. Auch Kinobetreiber müssen durch den Einsatz der Apps nicht mehr in teure und wartungsaufwendige Technik investieren. Die Apps sind im App-Store und bei Google Play kostenlos erhältlich.
Bettina Herlitzius, Leiterin des städteregionalen Amtes für Inklusion und Sozialplanung, freut sich, dass regionale Kinobetreiber wie die Cineplex-Kinos in Aachen und Alsdorf das Kinoerlebnis auch für Menschen mit Behinderung möglich machen: „Gemeinsam Kino erleben, egal wie gut man hören oder sehen kann: Das ist für mich Inklusion! Die beiden Apps revolutionieren mit handlichen Audio-Deskriptionen oder Untertiteln das barrierefreie Kino. Wir sind sehr froh, dass die Kinobetreiber in der Region zahlreichen Menschen diese Möglichkeit anbieten.“
Mit einer barrierefreien Kinofilmfassung ist ein Kinofilm gemeint, den seh- oder hörbehinderte Menschen mithilfe einer barrierefreien Version oder mit Untertiteln anschauen können. Die Audiodeskription beschreibt in knappen Worten wichtige Elemente der Handlung, Gestik, Mimik und der dramaturgisch relevanten Umgebung. Die Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen. Untertitel für gehörlose Zuschauer machen einen Film erlebbar, indem alle Dialoge und dramaturgisch relevante Umgebungsgeräusche im Bild oder Hintergrund wie beispielsweise mit dem Hinweis „lauter Knall“ im Untertitel „übersetzt“ werden. Zusätzlich werden durch farbige Untertitel die Hauptfiguren unterscheidbar gemacht.
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