Ein Treffen mit Marie Braun
Vor Kurzem postete ich auf facebook folgenden Text:
„Da setzt man sich mit seinen Pfeifen und Zubehör ins Insulaner Aachen und wird, wie gewohnt, aufs feinste verwöhnt. als sich eine Dame dazu setzen möchte. Sie ist Jahrgang 1947, wie sich im anschließendem Gespräch herausstellt und vor vielen Jahren im F/4 ansässig gewesen. Sie fragt ob es den Franz Weniger noch gibt, die Eheleute Jurewicz usw. Dann erzählt sie wie sie in der Charlottenstrasse 16 bei Familie E. eine Wohnung hatte.
KARMA?!? Sie wohnte in meiner jetzigen Wohnung! Das Gespräch wird spannender als es sowieso schon ist. Marie, so heißt die Dame, mag vom Lagerfeuer Trio den Wuschelkopf Yann. Den kannte sie schon als er 4, 5 Jahre alt war. Sie erzählt wie sie aus einem kleinem Dorf zwischen Karlsruhe und Heidelberg (ihre Mutter war Zigarrendreherin) mit ihrer Ente nach Aachen fuhr um für sich und den Nachwuchs eine Wohnung zu finden. Sie klingelte an allen Wohnungen, die keine Gardine im Fenster hatten und musste lernen, das dies in Aachen kein Hinweis auf verfügbaren Wohnraum war. Egal, auf diese Art fand sie eine Wohnung in der Oppenhoffallee.
An dieser Stelle sage ich Marie wie fantastisch ich ihre Geschichte(n) finde und bitte sie auf meinem Blog zu schreiben. Marie ist eine äußerst jung gebliebene und agile Dame, kassiert meine Visitenkarte ein und verspricht einen Beitrag in der Kategorie „Nachbarn stellen sich vor“ zu verfassen. Es folgen noch unzählige Anekdoten, Geschichten und Gemeinsamkeiten von Marie und mir. Ihr Sohn Till z.B. hat diverse Filmbeiträge über Aachen, für das Bistum etc. abgeliefert. Ich kenne die meisten davon! Freut Euch also auf die Geschichte(n) von Marie, wie sie nach Aachen kam und das Frankenberger Viertel lieben lernte. „
Dieser kurze Beitrag löste Reaktionen bei Euch aus, die ich nicht erwartet hätte. Einige kannten Marie und ihre Familie. Mir wurde sogar über den Messenger ein Bild geschickt mit der Anmerkung „Das müsste sie sein.“ Ja, sie war es! Also schnell eine „Freundschaftsanfrage“ stellen und abwarten.
Kurzum: Marie nahm die Anfrage an, schaute sich meine Postings an und schrieb dann folgendes:
„Da hat der Michael ja die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Ja, es war eine Zeitreise, die irgendwie los getreten wurde, im Insulaner, im Gespräch, in der Sonne, dem Rundumblick. Nach Weihnachten 1976 kam ich in dieses verrückte Haus in der Oppenhoffallee. Allein, mit Kind u Döschewo, ohne Kontakte, es war Winter, manchmal lief ich die Oppenhoffallee rauf und runter, heulte die brennenden Christbäume an, und fühlte mich einsam und allein. Doch, es wäre nicht das Frankenberger Viertel, wenn es lange so bliebe! Da gab es 2 junge Männer, sie wohnten in der Bismarckstraße, kamen aus meiner Heimat Baden-Württemberg, und ließen, zumindest sprachlich, etwas heimatliche Gefühle aufkommen. Sie sind dem Viertel treu geblieben, beruflich erfolgreich in der Oppenhoffallee lebend.
Ja und dann, war da der Insulaner, Inhaber und Seele dessen der Franz. Dort gab es einige lange Nächte mit Maria, Helmut und Christian, den Bergbaustudenten. Christian, der Pfeifenliebhaber und großer Fan von „Jurewicz“ Es fühlte sich nach Liebe an. Welch ein Wunder, es gibt sie noch, die „Jurewicz“. Doch nicht nur wir hatten so manches mal unser Wohnzimmer im Insulaner. Da gab es eine Frauenarztpraxis Kösters in der Triebelsstraße. Er genannt Kiko!
In der Nacht zum 22.April 1982 machte sich mein Sohn auf den Weg in diese Welt. Kiko war der, der dabei helfen sollte. Doch wo war der, als ich spät in der Nacht da ankam? Im Insulaner!!
Die Hebamme rief ihn herbei, doch musste er zuerst etwas ruhen. Ich wurde in die Badewanne verfrachtet, Pink Floyd -wish you where here- lief rauf und runter. Am frühen Morgen dann, wurde Till, soweit ich weiß, als letztes Kind in der Praxis geboren, in der die wunderbare Maria zum Inventar. gehörte. Er ist somit ein echter „Frankenberger Viertel Jung“
So Michael, da hast du etwas kleines von früher!???“
(keine weiteren Worte – love it)
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