Impressionen

Impressionen auch Aachen's schönstem Viertel

Gretchen 89 ff. – Die STAWAG hatte geladen…

…und mit vielen anderen folgten Monika und Uwe Reuters für unseren Blog und zu ihrem Vergnügen den Ruf in die Burg Frankenberg. Hier nun ein kurzer Bericht vom Abend.

DAS DA Theater spielt „Gretchen 89 ff.“ in der Burg Frankenberg

Schon während meiner Schulzeit hatte ich mächtigen Respekt vor den kleinen, dünnen, gelben Reclam-Heftchen. Eigentlich wurden wir nie richtige Freunde.

Und jetzt stehe ich vor der Burg Frankenberg in der langen Schlange der Wartenden, die sich offensichtlich auf das Stück „Gretchen 89 ff.“ vom DAS DA Theater freuen.

Beim Betrachten des Schaukasten der Burg fällt mir sofort das Veranstaltungsposter mit dem gelben Reclam Heftchen ins Auge.

Alle im Beitrag gezeigten Bilder stammen von Achim Bieler.

Das steigert nicht gerade meine Erwartungen an den Abend. Die Warteschlange setzt sich langsam in Bewegung und nach wenigen Minuten hatten wir unsere Plätze in der zweiten Reihe gefunden. Das Bühnenbild  macht schon einmal neugierig, das Wetter ist optimal für Open-Air Theater und auch zum Beginn um 21.00 Uhr noch sommerlich warm. Die beiden Akteure des Abend, Christine Schaller und Frank Siebenschuh, betreten die Burgbühne und ab geht die Fahrt durch verschiedene Probeausschnitte von Goethes Faust 1, genauer gesagt die „Kästchen Szene“ von Gretchen.

In den nächsten 100 Minuten folgen verschiedene Stereotype des Theaterbetriebs. Die beiden Schauspieler überzeugen gekonnt in zehn verschiedene Rollen, die sie in rasanter Abfolge, nur getrennt durch ein paar kurze Zwischenansagen und Kostümwechsel, dem Publikum perfekt servieren.

Ja, es darf auch zwischendurch gelacht werden. Dabei gelingt es jede Probeszene anders dem Publikum zu präsentieren, so fliegen manchmal verschiedene Welten aneinander vorbei oder stoßen mit Gewalt aufeinander. Diese Spannung bringen Schaller und Siebenschuh gekonnt rüber. Ob Diva, exaltierter Spielleiter, Anfängerin, Requisiteur oder Dramaturg, alle Rollen aus der fiktiven Probenzeit sind kurzweilig und manchmal glaubt man den Charakter oder Art einer Person auf der Bühne zu erkennen, die einem auch im wirklichen Leben nur all zu gut bekannt ist. Mal schräg, mal spießig, mal mit Charme oder einfach nur verrückt. Aber es gehört auch Satire dazu. Zum Ende der Aufführung ging ich mit dem zufriedenen und unterhaltsamen Gefühl nach Hause, dass mich der alte Schulfluch der gelben, kleinen Reclam-Hefte doch nicht eingeholt hatte. 40 Vorstellungen vom 20. Juni  bis 04. August 2019 stehen auf dem Spielplan.”

(Anmerkung von Michael: Das Bühnenbild stammt von meinem Lieblings-Frank Rommerskirchen)

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