Impressionen

Impressionen auch Aachen's schönstem Viertel

Nachbarn stellen sich vor – heute: Jeena Pinpoint

Hallo liebe Aachner,

ich heiße Jeena und mache traditionelle Handpoke Tätowierungen!

Mein zu Hause habe ich im ha.bi.tat auf der Schlossstraße 4 mitten im Frankenberger Viertel gefunden. Seit gut fast zwei Jahren tätowiere ich nun von jung bis alt alle die, die Lust haben sich mit der traditionellen Art des Tätowierens auseinander zu setzten.

Zu mir:

Ich fand es schon immer spannend, Sachen zu erschaffen oder zu kreieren. Schon früh wurde ich von meiner Mutter mit Kunst, Musik und den schönen Dingen im Leben vertraut gemacht. Diese habe ich auch schnell auf mein Äußeres projiziert und schon in der Jugend begonnen, mich mit Piercings und Tätowierungen zu schmücken. Die Faszination, meinen Körper zu modifizieren und immer wieder verändern zu können, begeistert mich bis heute.

Nach einer klassischen Schneiderlehre und einem Studium als Modedesignerin kam ich nach Aachen, um hier 5 Jahre für ein mittelständiges Online-Unternehmen als Modedesignerin zu arbeiten.

Nach dieser langen Phase meines Lebens war es Zeit für Veränderung. Deshalb habe ich mich 2019 auf die Reise begeben, um neue Kulturen zu erkunden, andere Welten zu entdecken und Begegnungen mit Menschen zu schaffen.

Bevor ich nach Zentral- und Südamerika loswollte, träumte eine meiner Mitbewohnerinnen und gute Freundin davon, dass ich sie tätowieren würde….komisch, ich weiß aber es war so  ;D

Gesagt, getan. Zum Geburtstag bekam ich alles, was man für Handpoke-Tätowierungen benötigt und nach ein wenig Übung an meinen eigenen Füßen tätowierte ich meine Freundin. Zum Glück liebt sie es bis heute  ;D

Ich nahm alle Materialen mit auf die Reise und hatte so das große Glück, spannenden Menschen, Geschichten und Situationen zu begegnen. Ich lernte viel dazu und konnte so Reisenden wie auch Einheimischen besondere Momente mit auf ihren Lebensweg geben. Als ich im Sommer zurückkam, fühlte sich alles schon so natürlich an, dass meine Gedanken damit spielten, vielleicht in Zukunft auch hier als Tätowiererin zu arbeiten.

Doch meine Reise war noch nicht beendet. Es ging weiter nach Indien. Dort habe ich mich mit Spiritualität, Glauben und der Reise zu mir selbst beschäftigt. Ich wurde Yogini und begegnete unterschiedlichen Lebensformen. Ich begann, Hunde und Kühe zu lieben, die Farben Rot und Orange mit Freude und Zufriedenheit zu verbinden. Ich tätowierte arme und reiche Menschen und hörte, welche Geschichten ihr Leben schrieb. Ich lernte, den Moment zu akzeptieren und meine Ängste zu sehen und zu schätzen, sie anzugehen und glücklich zu sein. Durch das Tätowieren konnte ich einen ehrlichen, offenen Raum schaffen und besondere Momente erzeugen.

Genau das wollte ich: Schöne Dinge erschaffen, Momente mit Menschen teilen und dem echten Leben begegnen.

Als ich nach 7 Monaten Streunerei zurück nach Aachen kam, war mir klar, ich möchte diese Momente weiterhin mit Menschen teilen und Tätowiererin sein. Zum Glück meinte es das Universum gut mit mir und warf mich in die zauberhafte Welt des ha.bi.tat´s und brachte mir eine wunderbare Bubble mit tollen, liebevollen Menschen, die Kunst, schöne Dinge und das Leben lieben. Seit April 2020 darf ich mich Teil dieses wunderbaren Künsterkollektiv`s nennen.

Woher kommt die Technik und wie funktioniert das eigentlich ohne Tätowiermaschine?

Bereits vor rund 7.000 Jahren benutzten die Menschen verschiedene Werkzeuge, um sich die Haut mit Farbe permanent zu verschönern. Verschiedene indigene oder autochthone Völker, verteilt über den gesamten Globus, fingen unabhängig voneinander an, ihre Körper zu markieren oder zu schmücken. Die Beweggründe waren oft, um ihre Stammeszugehörigkeit zu kommunizieren oder zu zeigen was sie in ihrem Leben bereits gelernt oder erlebt hatten. Meistens wurden dafür spitze Knochen, Hölzer oder Zähne verwendet. Die Werkzeuge wurden in Farbe getunkt, um die Farbe unter die Haut zu bringen. An dieser Methode hat sich bis heute eigentlich nichts verändert.

Tätowier Prozess:

Handpoked Tattoos werden ohne Tätowiermaschine gestochen. Dazu wird eine Nadel an einem Griff angebracht. Mit der Nadelspitze wird dann Punkt für Punkt die Farbe an der gewünschten Körperstelle unter die zweite Hautschicht gebracht. Dieser Prozess ist wesentlich langsamer als mit einer Tätowiermaschine, jedoch verbindet es den Menschen mehr mit sich selbst und seinen Emotionen. Jedes Tattoo wird so zu einem einzigartigen Erlebnis und einer besonderen Begegnung mit sich selbst.

Vielleicht habt ihr Interesse bekommen und Lust mich mal besuchen zu kommen im ha.bi.tat. Ihr findet mich immer am Vormittag zwischen 10 – 14h im Laden. Außerdem könnt ihr mich via Email für Terminanfragen erreichen unter hello [at] jeenapinpoint [dot] de

Weitere Infos findet ihr auch auf meinem Instagram Account: jeena_pinpoint oder auf meiner Website unter: www.jeenapinpoint.de

Wir sehen uns im Viertel!

Love&Light

Eure Jeena

(Text und Bilder wurden uns von Janina Kurrek aka Jeena Pinpoint zur Verfügung gestellt.)

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