Lesetipp: „about shame“ von Laura Späth

Ich durfte Frau Späth bei einer Online-Lesung und Vorstellung ihres Buches, veranstaltet vom Ira e.V. , Ende letzten Jahres kurz kennen lernen.

Es war mehr Zufall als Absicht, das ich auf diese Lesung traf. Frau Späth war mir kein Begriff. Das Thema „Scham“ fand ich allerdings spannend.

Scham ist etwas, was wir alle kennen. Wir schämen uns für etwas … und wollen nicht, dass die Welt es erfährt. Ein wohlbekanntes menschliches Gefühl.

(Fotos unterliegen dem Urheberrecht von Michael Mauer)

„Viele Frauen schämen sich dafür, überhaupt Nein sagen zu wollen.“

In „about shame“ beschreibt die Autorin sehr sachlich, ruhig und unaufgeregt was Scham ist, wie Scham wirkt und wie wir damit umgehen können. Genau so hat sie auch alle Fragen nach der Lesung beantwortet.

In ihrer Lesung nahm sie dazu ein paar Gedanken aus dem Buch zu einer eigenen erlebten toxischen Beziehung als Anschauungsmaterial. Wenn sie beispielsweise mit einer Freundin verabredet war kam kurz vorher von ihm ein Anruf. „Mir geht es nicht gut, kann nicht alleine sein, komm zu mir!“ Dieses Verhalten steigerte sich bis zur Selbstmordandrohung. Aus so einer Beziehung heraus zu kommen bedarf es Kraft und zwar sehr viel davon.

„about shame“ ist ein biografisches Sachbuch, ganz ohne Wut, Zorn und Scham geschrieben und ungemein hilfreich (für uns alle!).

Frau Späth schreibt aber nicht nur über toxische Beziehungen sondern, ausgehend von ihrer eigenen Biografie, über schamhafte und -volle Erfahrungen verschiedenster Lebensphasen.

Als Angehöriger der Generation „alter, weißer Mann“ fällt es mir schwer, man mag es mir nachsehen, dieses Buch als ein feministisches Buch zu betrachten. Vielmehr ist es für mich ein weiser Ratgeber einer unglaublichen Autorin/Kennerin zum Thema Scham – denn geschämt habe ich mich schon so manches Mal in meinem Leben!

ABSOLUTE LESEEMPFEHLUNG!!!