Das finden wir genial: „Induktive Höranlage im Krönungssaal“
- Hörbehinderten Menschen werden so in die Lage versetzt, Veranstaltungen mit eigenen Hörgeräten zu folgen.
- Moderne Technik ermöglichte die Realisierung dieses Projekts ohne tiefe Eingriffe in die Bausubstanz des Krönungssaales.
- Die Höranlage ist mit einer Fläche von 800 m² die größte Anlage, die die ausführende Firma aus Nümbrecht bisher installiert hat.
Der Rathausverein hat Oberbürgermeister Marcel Philipp jetzt symbolisch eine induktive Höranlage für den Krönungssaal übergeben, die es hörbehinderten Menschen ermöglicht, dort Veranstaltungen mit eigenen Hörgeräten zu folgen. „Die Kritik an der Akustik des Krönungssaals hat in den vergangene Jahren doch zugenommen“, sagt der Oberbürgermeister. „Wir wollten daran natürlich etwas ändern, waren uns aber sehr davon bewusst, dass bauliche Veränderungen in einem alten Bauwerk wie dem Aachener Rathaus nie trivial sind. Deshalb freuen wir uns jetzt sehr, dass wir dank des Rathausvereins und einer neuen Technik diese induktive Höranlage installieren konnten und hoffen, dass wir damit die Erwartungen der Besucher und Besucherinnen unseres Rathauses erfüllen können.“
Projekte zur Barrierefreiheit
Der Rathausverein Aachen hat die Stadt immer wieder mit verschiedenen Projekten unterstützt – unter anderem auch mit Projekten, die die Besucher das Rathaus barrierefrei erleben lassen. 2012 mit einer Bronzeplastik vor dem Rathaus, die sehbehinderten Menschen den Baukörper des Rathauses durch Ertasten erschließt, sowie 2016 im Rahmen der neuen Präsentation der Reichskleinodien mit einer gebärdensprachlich unterstützen Erläuterung der Objekte und ihrer Verwendung im Ausstellungsdisplay.
Michael Ferber, Geschäftsführer des Rathausvereins Aachen, berichtete, dass der Rathausverein das Projekt der akustischen Barrierefreiheit des Krönungssaales schon seit geraumer Zeit verfolge. In der Vergangenheit sei man allerdings davon ausgegangen, dass zur Realisierung des Projekts tiefe Eingriffe in die Bausubstanz des Krönungssaales hätten vorgenommen werden müssen. Jetzt aber sei die Technik so weit fortgeschritten, dass dies nicht mehr der Fall sei. „Deshalb musste im Dachraum des Krönungssaals aktuell nur eine spezielle Elektroleitung, eine so genannte Doppel-Perimeterschleife, verlegt werden“, stellte er fest.
Die erste fest installierte Höranlage in Aachen
Robert Schmidt vom städtischen Gebäudemanagement, der die Arbeiten im Krönungssaal mit seinem Team betreute, ergänzt: „Wenn im Krönungssaal eine Veranstaltung stattfindet, wird der Ton in der Regel über Mikrofone und Lautsprecher verstärkt. Die Tonsignale werden nun über einen Verstärker in die induktive Hörschleife geleitet und sprechen von dort aus die direkt die Hörgeräte der Besucher an, sofern diese entsprechend eingestellt sind“. Stolz berichtet Schmidt, dass die neue Anlage im Krönungssaal die erste fest installierte Höranlage in Aachen und mit einer Fläche von 800 m² auch die größte Anlage sei, die die ausführende Firma Ton & Technik Scheffe aus Nümbrecht bisher installiert habe. Rund 12.500 Euro hat der Rathausverein dafür aufgewendet.
Begeistert ob der neuen Höranlage im Krönungssaal zeigte sich auch die städtische Behindertenbeauftragte Ingeborg Jansen, die sich beim Rathausverein sehr für diese Unterstützung der gehörgeschädigten Menschen bedankte. „Was wir inzwischen im Rathaus an Barrierefreiheit vorweisen können, sind schon super Errungenschaften“, sagte sie.
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