Pfeifenrauchen für Anfänger oder „Keine Angst vor Fehlern!“
Eins vorweg: Ihr könnt NICHTS falsch machen! Richtig ist, was gefällt!!
Viele Menschen interessieren sich fürs Pfeife rauchen, haben aber Angst etwas falsch zu machen. Dies ist ein fataler Blödsinn. Kaufe Dir eine Pfeife (bei ebay, irgend wo sonst im Internet oder beim Händler Deines Vertrauens), Reinigungsbesteck, ggf. Filter und natürlich einen Tabak.
Deinen ersten Versuche werden gaaanz weit entfernt von dem sein, was Du an Informationen allerorten bekommen hast. Man erzählt Dir was von von kleiner, mittlerer und größerem Füllvolumen einer Pfeife, von „Ready Rubbed“, „Feinschnitt“ und „Flakes“, von Meerschaum- und/oder Aktivkohlefilter und natürlich der einzig richtigen Stopftechnik.
Vergesst dies alles! Pfeife rauchen ist ein Genuss – dies macht man nicht für Andere oder richtig, dies macht man nur für sich!
Ich beschreibe Euch nun wie ich die Sache angegangen bin – ganz subjektiv – und hoffe Ihr zieht Eure eigenen Schlüsse daraus:
Nachdem ich als Jugendlicher (ich bin jetzt Mitte fünfzig!), weil es cool war, Pfeifen geraucht habe, ist dieses „Hobby“ jahrzehntelang eingeschlafen. Vor etwa 2-3 Jahren „flammte“ dieses Thema (Initiator war meine Frau) wieder auf. Sie bat mich doch wieder mit dem Pfeiferauchen anzufangen (weil es so gut riecht) und schenkte mir zu Weihnachten (als Motivation!) einen Pfeifenbeutel. Ich „musste“ also wieder anfangen!!
Jetzt habe ich das Glück im Aachen Frankenberger Viertel zu wohnen und dort das „Pfeifenstudio Jurewicz“ ansässig zu haben. Dieses „Pfeifenstudio“ oder auch „Tabak Jurewicz“ bzw. „Neumarkt Special“ war bereits der zuverlässige Whisk(e)y-Lieferant unserer Familie und kannte bereits den Geschmack von meiner Göttergattin und mir. Wir kannten von daher bereits die qualifizierte und personenbezogene Beratung.
Mein Auftrag an Familie Jurewicz lautete nun mir eine „Lernpfeife“ zu empfehlen, bei der ich nicht all zu viel falsch machen konnte und die mir „Fehler“ verzeiht. Die Empfehlung und die Wahl fiel auf eine Vauen Shanghai für knapp 70 Euro. Pfeifenreiniger, 9mm-Filter, Reinigungsbesteck und ein GOLD MEDAL 92 (Neumarkt Special) wurden mein erster Einkauf.
Die Vauen CLASSIC (gleicher Preis) wurde die nächste Pfeife. Nach und nach bereicherten folgende Tabake meine Sammlung: Neumarkt Special 2003, Neumarkt Special 25, Rattray’s Summer Edition 2015, Peterson Holy Season, Neumarkt Special Weihnachtsmischung 2016, Mac Baren Virginia Flake, Rattray’s Wallace Flake Plum, Danske Club Cherry (heute: Ruby) und W.O. Larsen Black Diamond .
Fortgeschrittene Pfeifenraucher erkennen hier schon meine Vorliebe für Virginia-Cavendish-Burley-Tabake, gerne auch aromatisiert.
Im Laufe der Zeit lernte ich mit den beiden vorgenannten Pfeifen (mittleres Füllvolumen) etwa 30 Minuten zu rauchen. Ich war damit zufrieden!
Der nächste Schritt war die Anschaffung von 3 Corn Pipes (etwa 10 Euro das Stück; 6mm-Filter), da ich, bevor ich mir eine „teure“ Pfeife zulege, sicher gehen wollte diese nicht durch „Überhitzen“ zu zerstören. Maiskolbenpfeifen „dunkeln“ von innen nach außen und erzeugen, bei „richtiger“ Anwendung eine schöne Maserung. Bei „falscher“ Anwendung werden sie außen frühzeitig schwarz.
Nach „erfolgreicher“ Benutzung der Missouri Corn Pipes (sie leben heute noch! – ich verzichte aber mittlerweile auf die Filter) ging ich das Thema „Stopfen“ an und schaute mir ein paar YouTube-Videos an. „Richtiges“ Rauchen war ja noch immer das große Thema und ich wollte nun auch deutlich länger als 30 Minuten genießen.
Die erste Feststellung war: Flakes brennen länger. In einem Video fand ich 4 Methoden, die mir gefielen, Flakes korrekt zu verwenden. Ich verzichte auf deren Auflistung, weil es tatsächlich keine endgültig richtige Methode zum Tabak stopfen gibt – es hängt alles von Eurer Zufriedenheit mit dem Rauchen ab!
Mit den mir genehmen Stopfmethoden kam ich nun, mit Hilfe des Händlers meines Vertrauens und eines guten Freundes, auf einen Rauchgenuss von etwa 1 Stunde.
Die Zeit war also reif für eine Pfeife mit „großen“ Füllvolumen um 2 Stunden Rauchgenuss möglich zu machen. Nach Durchsicht der Internetseiten von „Dan Pipe“ und „Pfeifen Heinrichs“ fiel mir die Vauen Giant ins Auge. Mit diesem „Wissen“ ging ich erneut zum Pfeifenhändler meines Vertrauens und kam mit einer Vauen Stratos (119 Euro) in Weisspunktqualität wieder raus. Dies ist nun die erste Pfeife meiner Sammlung die nicht „nur“ funktional war sondern auch optisch (für mich!) ein Highlight war/ist.
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Die „Dampfdauer“ liegt mittlerweile bei ca. 90 Minuten. Die Tabake haben sich mehr und mehr in Richtung Flakes verändert und die Fantasie spielt zwischenzeitlich mit einer Shag-Pfeife und (mal mit einem) Feinschnitt-Tabak.
Ihr seht: Niemand kann Euch helfen bezüglich Tabakgeschmack, Pfeifenmarke, Pfeifenqualität etc. – traut Euch einfach – seid Ihr zufrieden ist alles RICHTIG!
Danke für den schönen Artikel.
Ich habe leider nicht das Glück in meiner näheren Umgebung Pfeifenfachgeschäfte zu finden, deshalb bin ich auf Youtube und Co. angewiesen. Es bleibt aber immer im Hinterkopf ob man alles richtig macht. Der Artikel nimmt zumindest mir, als Änfänger, die Angst irgendwas verkehrt zu machen.
Ich schaffe mittlerweile zwischen 30 und 45 Minuten zu rauchen und heiß wirds auch nicht mehr.
Hallo Mikey, das ist schon eine sehr gute Zeit.