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Impressionen auch Aachen's schönstem Viertel

AN – Neumarkt: Verschönern, aber bitte nicht viel verändern!

Nachstehender Text und Bild sind komplett den Aachener Nachrichten aus 2015 entnommen (es gibt da leider keine Share-Funktion zu Blogs) – der Inhalt ist heute noch unverändert gültig:

Von: Wolfgang Schumacher
Letzte Aktualisierung: 23. August 2015, 18:10 Uhr

AACHEN. Aufwertung des Neumarkts? Ja. Sicher. Aber bitte nichts Wesentliches verändern, meinen die Bürger im Frankenberger Viertel. Die Stadt hatte in die Montessori-Schule zu einer Veranstaltung zum Thema „NEUerMARKT“ eingeladen. Etwa 40 Interessierte kamen, damit an ihrem zentralen Treffpunkt im Viertel künftig auch nichts schiefläuft.

Die Stadt bot zur Information der Bürger den Planer des beauftragen Ingenieurbüros auf, der es gar nicht weit hatte. Norbert Kloeters vertritt das Büro 3+Freiraumplaner, das in der Bachstraße angesiedelt ist. Kloeters berichtete, dass die Stadt vorhabe, am Neumarkt Änderungen vorzunehmen. Aber ohne das Votum der Anwohner, Nutzer und Besucher werde man nichts verändern, versprach der Planer. Da aber ein wenig Geld da sei, wolle man etwas für den Neumarkt tun.

Drainage gewünscht

Die Anwesenden füllten Kärtchen aus, auf denen sie ihre Meinung kundtaten, die Zettelchen wurden eingesammelt und ausgewertet. Grundlegendes Ergebnis der Befragung ist jedoch zweifelsfrei: Trotz der erheblichen Beeinträchtigungen des Wochenmarkts bei regnerischem Wetter durch Schlamm und Nässe auf den Wegen sind die Bürger strikt gegen jegliche Versiegelung des Untergrunds.

Vielmehr solle man, so regte Geschäftsmann Dieter Jurewicz an, dem Platz eine anständige Drainage verpassen und dann wieder Schotter oder sonstiges durchlässiges Material auftragen. Selbst ein Sprecher der Marktbeschicker machte sich dafür stark, dass nur Detailverbesserungen nötig seien: „Für uns ist der Wochenmarkt dort der tollste, den wir überhaupt haben“, lobte er die samstägliche Örtlichkeit.

Selbst die Frage nach neuen Spieleinrichtungen wurde eher zögerlich bejaht. Die große eingezäunte Freifläche solle unbedingt bleiben. Eine aufgewecktes, etwa zehn Jahre altes Mädchen berichtete aber von Mängeln, von wackeligen Geländern oder hochstehenden Platten, an denen man sich wehtun könne. Und die etwas größeren Mädchen hätten gerne Hangelstangen, machte sie Lobbyarbeit für ihre Altersgenossinnen. Dem Planer wurde aber mitgegeben, dass größere Spielgeräte auf der anderen Seite wieder freie Flächen verstellen.

Offenbar hat sich seit Jahrzehnten am Neumarkt ein Gleichgewicht der Nutzer eingependelt – vertreten sind dort alle Altersklassen vom Baby bis zum Greis.

Eine etwa 60-jährige Bürgerin berichtete, sie habe insgesamt vier Anläufe der Stadt miterlebt, den Neumarkt umzubauen. Am Ende sei es im Prinzip so geblieben, wie es war. Auch der Organisator des beliebten Martinszugs warnte davor, den Platz stärker zu möblieren. Dann könne der Zug sich eventuell dort nicht mehr formieren, gleiches könnte für die jährliche Karnevalssitzung am Kopf des Parks gelten.

Natürlich wollen auch die Boulespieler keinesfalls etwas von den Flächen verlieren, die ihnen Spielvergnügen garantieren. Die Gastronomie im vorderen Teil des Neumarktes an der Bismarckstraße bewerteten die Bürger als gut und erhaltenswert. Einige wollen allerdings mehr Bänke in einem Bereich, in dem nicht unbedingt etwas verzehrt werden muss. Und gegen eine Anstrich oder eine Veränderung der alten, abgewetzten Geländer- und Begrenzungsstangen habe man auch nichts, war zu hören. Auch die Bänke brauchen einen Anstrich. Und der rankende Knöterich scheint ebenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein.

Eltern wollen Spielstraßen

Den Planer trieb die Existenz des Kiosks um, der ihm nicht ausreichend genutzt vorkommt. Verschiedene Eltern regten an, die beiden Einbahnstraßen rechts und links des Platzes zu Spielstraßen zu machen und damit das Gesamt­ensemble verkehrlich zu beruhigen. Doch eines bleibt: Im Grunde funktioniert der Platz, wie er ist. Bitte nichts kaputtmachen, meinen die Bürger.

Jeder an der geplanten Umgestaltung des Neumarkts Interessierte kann noch 14 Tage lang weitere Anregungen einreichen an die E-Mail-Adresse uvp [at] mail [dot] aachen [dot] de. Die weitere Zeitplanung: Bis zum Frühjahr soll entschieden werden, was gemacht wird. Die Ausführung ist für den Herbst 2016 vorgesehen.

Neumarkt: Verschönern, aber bitte nicht viel verändern! – Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/neumarkt-verschoenern-aber-bitte-nicht-viel-veraendern-1.1163512#plx1392812288

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