Impressionen

Impressionen auch Aachen's schönstem Viertel

Erhalt des Landschaftsschutzgebietes Eselsweg – Beverau

Heute erhielten wir folgende Mail von den Frankenb(u)ergern:

Hallo Michael, Du erhältst mit dem heutigen Newsletter einen knappen Bericht zum aktuellen Stand bezüglich der Bürgerinitiative Beverau. Der Frankenb(u)erger Verein und die BI Beverau stehen in Kontakt und Austausch miteinander. Die baulichen Planungen in der Dreiecksfläche am Eselsweg werden, falls so umgesetzt, Einfluss auf die klimatischen Verhältnisse auch in Frankenberg Viertel haben. Der Frankenb(u)erger e.V. ist nicht Verfasser des Berichtes, möchte ihn aber seinen Mitgliedern weiterleiten.“

…und das tun WIR FRANKENBERGER natürlich gerne:

 

 

Unser Widerstand gegen den neuen Flächennutzungsplan:
bisherige Schritte und Stand der Dinge im Sommer 2017
In diesem Sommer ist es nun schon drei Jahre her, dass die Stadt den Entwurf für den neuen Flächennutzungsplan vorgestellt hatte, was zu einer enormen Anzahl von Einwänden gegen dieses Vorhaben und letztendlich auch zur Gründung unserer „Bürgerinitiative zum Erhalt des Landschaftsschutzgebietes Eselsweg – Beverau“ (kurz: „BI Beverau“) geführt hat.Oft sind wir angesprochen worden, ob sich denn nun schon Erfolge abzeichnen und ob die Pläne zur Bebauung der Dreiecksfläche zwischen dem Eselsweg und der Kaserne vielleicht schon zu den Akten gelegt worden sind. Wir waren in den vergangenen Jahren nicht untätig und haben zahlreiche Gespräche mit den Vertretern der Stadt, den Politikern, Fachleuten sowie dem Investor geführt. Wir haben etliche Veranstaltungen initiiert oder mitbestritten, um so auf Konsequenzen (Verschlechterung der Luftqualität im Frankenberger Viertel, Reduzierung des Abkühlungseffekts durch Kaltluft, Verlust des Landschaftsschutzgebietes mit hohem Naherholungswert, Bedrohung seltener und geschützter Tiere, Versiegelung bzw. vollständiger Verlust besonders schützenswerter Böden und eines großen Einzugsbereichs des Beverbachs, weitere Verschlechterung der Verkehrssituation etc.) aufmerksam zu machen.

Entschieden ist noch lange nichts, aber nach all den o.g. Gesprächen können wir immerhin über einige Neuigkeiten berichten.

Positiv ist zunächst, dass die ursprünglichen Plangebiete Lintertstraße und Grauenhofer Weg dem Vernehmen nach weggefallen sind. Leider wird das Plangebiet Beverau, also die große Freifläche zwischen Eselsweg, Nellessenpark und Löwensteinkaserne vom Investor und dem Planungsamt mit Hochdruck weiterverfolgt.

Wir konnten die voraussichtlich erst Anfang 2018 mit einem neuen FNP-Entwurf zu veröffentlichende neue Umweltprüfung für die Bever-Aue bereits einsehen. Mit regelrechtem Entsetzen mussten wir bei dem Vergleich mit der Umweltprüfung aus dem Jahre 2014 feststellen, dass die Bewertung aller zu prüfenden Schutzgüter um ein oder sogar um zwei Stufen herabgesetzt wurde! Ein bemerkenswerter Vorgang …

Auch wenn die Auswirkungen einer Bebauung der Bever-Aue auf das Klima ebenfalls von „sehr erheblich“ auf „erheblich“ herabgesetzt wurden, stehen die diesbezüglichen Ausführungen des Umweltamtes mit unserer Argumentation in vollem Einklang:

Nach allem bleibt es nämlich dabei, dass dem Gesamtstädtischen Klimagutachten aus dem Jahre 2000 nach wie vor maßgebliche Bedeutung zukommt. Danach handelt es sich bei dem Plangebiet Beverau um ein Kaltlufteinzugsgebiet mit besonderer Bedeutung. Dieses Gebiet liegt in dem Bereich, für den die RWTH von einer Bebauung kategorisch abgeraten hat („Bebauungsgrenzen streng einhalten“).

Die in der Dreiecksfläche produzierte Kaltluft fließt nicht nur zu einem Teil über das Beverbachtal in das Frankenberger Viertel. Sie ist darüber hinaus vielmehr alleiniger Kaltluft- und Frischluftlieferant der entlang der Erzbergerallee verlaufenden Luftbahn und der nördlich der Adenauerallee gelegenen Siedlungsbereiche mit mehreren Schulen und Kindergärten. Die frische Beverau-Luft ist damit auch für das Kurgebiet Burtscheid von Bedeutung. Die Kaltluftströme aus der Bever-Aue stellen bei Hochdruckwetterlagen oftmals die einzige Möglichkeit dar, Frischluft in das Frankenberger Viertel zu transportieren![1]

Die unstreitig drohenden (sehr) erheblichen Folgen einer Durchführung der Planung könnten nach Auffassung der Stadtverwaltung durch eine aufgelockerte Bebauung kompensiert werden. Wir fragen uns allerdings, ob mit derartigen Einfamilienhäusern der angeblich in Aachen bestehenden Wohnraumnot wirksam begegnet werden kann. Gibt es – außer den privaten Interessen des Investors – wirklich hinreichende Gründe, um ein seit 50 Jahren unter Landschaftsschutz stehendes, wunderschönes Wiesengelände in unmittelbarer Stadtnähe für immer zu zerstören und damit die Luftqualität im Frankenberger Viertel weiter zu verschlechtern?

Ihr wollt helfen, das Landschaftsschutzgebiet Beverau zu erhalten? Dann erzählt die lufthygienische und klimatische Bedeutung der Bever-Aue weiter, insbesondere Freunden, Nachbarn und Kollegen aus den betroffenen Gebieten. Wenn ihr Kontakt zu Kommunalpolitikern habt, erklärt Ihnen, worum es geht. Engagierte Mithelfer sind auch in unserem Organisationsteam herzlich willkommen! Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung: http://www.schutz-der-beverau.org/contact-us.

Irma von Agris
Sprecherin der Bürgerinitiative
zum Erhalt des Landschaftsschutzgebietes Eselsweg-Beverau

 

[1] Umweltamt zur „Luftreinhaltung“ unter „Frisch- und Kaltluftzufuhr“, 1. Absatz, auf folgender lesenswerter Internetseite:
http://aachen.de/DE/stadt_buerger/umwelt/luft-stadtklima/luftreinhalteplan_umweltzone/luftreinhaltung/index.html

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