Im Gespräch mit Moritz Merle
Am letzten Wochenende traf ich auf der 1. Düsseldorfer Pfeifenmesse bei Tabak Benden in der CIGARWORLD LOUNGE Moritz Merle aka Merle Pipes, den viele von Euch als zuverlässigen Estate-Händler kennen. Moritz vertreibt seine perfekt aufgearbeiteten Pfeifen über ebay.
Da wir beide uns trotz intensivem facebook- und Messenger-Kontakt noch nicht persönlich kennen gelernt hatten nutzen wir die Chance zum Austausch.
F: Hallo Moritz, sag mal in welchem Alter bist du zur Pfeife gekommen?
A: Das war kurz vor meinem 18. Geburtstag. Ein Freund war Pfeifenraucher und ich bat ihn doch mal an seiner Pfeife ziehen zu dürfen (ein absolutes No-Go!) um zu wissen wie das so ist. Zu meinem 18. schenkte mir dieser Freund dann ein Starterset.
F: Wie alt bist du jetzt?
A: 34.
F: Wie ging es dann weiter?
A: Na ja, die übliche Karriere. Ich fing mit Aromaten an, wechselte zu den Naturnahen und schlussendlich zu den Flakes und Plugs. Ein weiterer Freund war Drechsler und ich bat ihn mir 3 Pfeifen zu bauen. Die Kantel besorgte ich für ihn.
F: Du handelst aber nicht hauptberuflich mit Pfeifen und baust, soweit ich weiß, auch keine. Was hast Du gelernt?
A: Ich bin Lokbauer, ein äußerst vielseitiger, komplexer und auch stressiger Beruf. Beim Pfeifen aufbereiten komme ich runter, kann ich entspannen.
F: Wie kam es zum aufbereiten?
A: Ich fing an Sammlungen auf ebay aufzukaufen und suchte nach Anleitungen. Die Videos auf YouTube gab es da noch nicht oder erst sehr wenige. Ich las noch Bücher darüber, heute unvorstellbar.
F: Und dann?
A: Mein Bestreben war es immer eine Pfeife so dicht ans Original zu bringen wie nur irgend möglich. Und es sollte ein Zustand sein in dem ich bereit wäre sie zu kaufen. Ich fing an Pfeifenmessen zu besuchen um zu sehen wie es die Pfeifenbauer denn so mit ihren Qualitätsansprüchen hielten. War es ihm wichtig eine akkurate Bohrung zu haben oder vertrat er eher den Standpunkt „Hauptsache es qualmt“.
F: Wann kamst Du dazu Deine Pfeifen auch zu verkaufen?
A: Das war 2013. Meine Frau wies mich darauf hin, dass bei mir rumstehende Pfeifen keinen Urlaub bezahlen. Daraufhin meldete ich mein Kleingewerbe an. Mittlerweile verkaufe ich über ebay sowohl auf dem deutschen als auch dem amerikanischen Markt.
F: Wieso?
A: Die Amerikaner lieben mehr die bekannten klassischen Marken wie Dunhill und weniger die deutschen Pfeifenbauer. Die kennt man dort meistens einfach nicht. Ich überlege also welche Pfeife ich wo besser verkaufen kann.
F: Lieber Moritz, vielen Dank für das tolle Gespräch.
(Urheberrecht an den Bildern: Michael Mauer)
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